Die Zeit vergeht aber auch wie im Flüge. Bereits im März vergangenen Jahres hatten wir acht Destillatproben zur fränkischen Prämierung eingereicht. Am Sonntag, den 15. November (!) fand dann die offizielle Prämierungsfeier im Juliusspital in Würzburg statt. Und im Januar finde ich nun endlich etwas Zeit, um Euch davon zu berichten.
Unsere acht Destillate haben gut abgeräumt mit 4 Gold- und 4 Silbermedaillen. Da sind wir schon mächtig stolz! Und wer es genau wissen will: Goldmedaillen gingen an Musterknabe – Williams Christ Brand, Erdbeergeist, Schwarzer Johannisbeergeist und Rhöner Whisky. Silber an zwei verschiedene Haselnussgeiste, Rebell, den Whisky und Waldhimbeergeist. Wir freuen uns sehr über dieses Spitzenergebnis!
Aber wer entscheidet bei einer solchen Prämierung überhaupt über Gold, Silber und Bronze? Und wie geht das ganze Prozedere von Statten?
Als ausgebildete Sommelière saß ich selbst bereits bei sensorischen Prüfungen bei und hatte Einfluss auf Prämierungsergebnisse. Es gibt verschiedene Punkte- und Bewertungssysteme in unterschiedlichen Qualitätsprüfungen, doch im Großen und Ganzen werden folgende Charakteristika von Destillaten bewertet:
– Sind Fehlnoten vorhanden bzw. ist das Destillat sauber?
– Duft: Intensität und Typizität
– Geschmack: Intensität und Typizität
– Harmonie und Gesamteindruck
Beleuchtet man ein Destillat (natürlich immer in Blindverkostung) unter diesen Gesichtspunkten, sollte eine objektive und nachvollziehbare Bewertung desselben möglich sein. Natürlich bleibt es Fakt, dass eine Bewertung durch den Menschen auch immer von deren persönlichen Eindrücken, momentaner Stimmung und eventuellen Vorlieben beeinflusst wird. Aus diesem Grund werden die Destillate grundsätzlich in Prüfergruppen bewertet, um die Objektivität der Ergebnisse zu gewährleisten.
Jetzt ist aber schon wieder Januar, die nächsten Prämierungen stehen an, deren Werbung und Anmeldeformulare ins Haus flattern. Da bleibt einem die Qual der Wahl: Destillata, DLG, World Spirits Award, Bayernbrand, Craft Spirits Awards und und und… An welcher Prämierung wir also in diesem Jahr teilnehmen werden, muss ich mir noch genau überlegen. Immerhin sind die Teilnahmegebühren nicht unerheblich bei den kleinen Produktionsmengen einer Abfindungsbrennerei wie der unseren.
Was aber schon feststeht für die nächsten Monate, ist mein Stundenplan.
Jawohl, ich werde wieder zur Schule gehen: Nach der Ausbildung zur Edelbrandsommelière trete ich nun die Ausbildung zur staatlich geprüften Brennerin an.
Der zweijährige Lehrgang wird von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau ausgerichtet und wird in Deutenkofen und Veitshochheim stattfinden. Auf dem Stundenplan stehen beispielsweise Obstbaumschnitt, Analytik, Brennverfahren und natürlich wiederum Sensorik, mein Lieblingsfach 🙂
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten über herausragende neue Erkenntnisse und bei Gelegenheit mal ein paar Bilder auf Facebook posten. Los geht’s am 25. Januar!
Weitere gute Vorsätze für 2016? Nun ja, so manches ist noch etwas geheim…
In den letzten Monaten war ich natürlich nicht tatenlos. Und so will ich Euch noch im Frühjahr zwei neue Babys präsentieren. Zur rechten Zeit werdet ihr davon erfahren. Im April, genauer am 24. April, wird dann der Brennerweg eröffnet. Und im ganzen Rest des Jahres finden natürlich auch wieder allerlei Events und Verkostungen statt.
Aber auch richtig große Veränderungen sind geplant… sobald diese hieb und stichfest sind, berichte ich natürlich 🙂
Abschließend für heute wünsche ich Euch noch ein gesundes und glückliches neues Jahr 2016 – und immer einen feinen Tropfen im Petto!
Eure Franziska